„Keiner kommt von einer Reise so zurück, wie er weggefahren ist.“ (Grahm Green)
Vor zwei Tagen bin ich auf meiner Lieblingsinsel Ibiza angekommen.
9.20 Uhr: Der Himmel ist strahlend blau und die Sonne scheint. Wärme umhüllt mich.
Es ist lebhaft, aber nicht hektisch.
Nachdem ich gestern nach der Landung auf Ibiza mein Leihauto abgeholt habe, fuhr ich in den Süden der Insel – mein Ziel Cala Vadella. Hier erwarteten mich meine Freunde Monica und Thomas, deren Wohnung ich bewohnen darf und erst mal werden Neuigkeiten ausgetauscht.
(Das Wichtigste und Schönste: Meine Freunde erwarten im August ihr erstes Baby).
Danach nur die Badesachen aus der Tasche holen und zu Fuß nur drei Minuten bis zum Strand. Meer. Whow!!!
Ich bin begeistert – es ist Mitte Mai und das Meer ist so warm, das ich schwimmen kann, was ich sogleich tue.
Und dann………..nichts. Nur auf`s Meer schauen.
Und die Erholung setzt sofort ein.
Auch im Nachgang, kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich an irgendetwas gedacht habe.
Warum fällt uns das Nichtstun Zuhause so schwer?
Warum können wir nicht auf dem Sofa sitzen und Nichtstun?
Ich bin ein gut durchorganisierter Mensch, was wohl daran liegt, das ich viele Jahre alles alleine unter „einen Hut bekommen musste“.
An erster Stelle standen mein Sohn, die Arbeit, die Familie und meine Freunde sowie der Haushalt.
Ich bepflanzte erst noch die Blumenkübel, putzte die Fenster, wenn nach dem Winter die ersten Sonnenstrahlen im Garten kamen – anstatt den Deckchair aus dem Keller zu holen, um die ersten Sonnenstrahlen zu genießen.
Seit einiger Zeit bemerke ich eine gewisse Nachlässigkeit. Vielleicht habe ich erkannt, dass die Welt nicht untergeht, wenn man auch mal was aufschiebt.
Und ich fühle mich richtig gut, wenn ich mir einen Kaffee auf dem Marktplatz gönne oder die Beine hochlege und mein Buch lese.
Und es macht mir nichts aus, wenn ich Dinge mal nicht sofort erledige, sondern mir Ruhe und Auszeiten gönne. Das ist für mich etwas Neues.
Früher hab ich mir einen großen Kopf darum gemacht, wenn ich nach Geschäftsschluss bemerkte, dass kein Brot mehr im Haus ist – für das Abendbrot. Jetzt sehe ich es als Herausforderung an und schaue einfach nach, was sonst noch im Haus ist und es gibt immer eine kreative Lösung.
Und ich bin gelassener und ehrlich gesagt, hoffe ich auf noch mehr Gelassenheit nach meinem Urlaub.
Denn Gelassenheit bringt Kreativität!
Ihre Heike Effertz